Traumatherapie in Berlin (nach dem Heilpraktikergesetz)

In meiner Praxis in Berlin ist Traumatherapie  eines meiner Standartverfahren, die ich mit fast jedem Klienten nutze. Die Heilung und Integration von traumatisierten Anteilen der Psyche sorgt in der Regel dafür, dass sich vielfältige Symptomatiken deutlich verbessern; allen voran Symptome, denen ein Gefühl von Angst, Panik oder Hilflosigkeit zugrunde liegt.

Auf dieser Seite stelle ich Traumatherapie, wie ich sie in meiner Praxis in Berlin praktiziere, mit seinen Hintergründen vor und beantworte häufig gestellte Fragen.

Die Grundidee von Psychotrauma ist es, dass Menschen in einem psychisch überfordernden Ereignis die überfordernde Emotion bzw. das Körpergefühl in dieser Situation abspalten, um überleben zu können. Eine angemessene Verarbeitung des Ereignisses kann aufgrund der emotionalen Heftigkeit und Überforderung nicht stattfinden.

Diese abgespaltenen Emotionen und Körperempfindungen bleiben gewissermaßen in der Zeit und Situation, in der sie abgespalten wurden, stecken und tragen noch die gesamte traumatische Emotion und das damalige Körperempfinden in sich. Der Verarbeitungsprozess, der normalerweise nach heftigen Erfahrungen geschieht, findet nicht statt.

Dieses Steckenbleiben nach einem traumatischen Ereignis geschieht vor allem bei sehr heftigen Erfahrungen oder wenn Menschen über einen längeren Zeitraum überfordernden Erfahrungen ausgesetzt sind.
Der dahinterstehende Mechanismus ist: Um überleben und weiterleben zu können, opfern wir einen Teil unseres emotionalen Erlebens, in dem wir ihn von der Gesamtpersönlichkeit abspalten. Der Fachbegriff dafür ist Dissoziation.
Der Vorteil ist offensichtlich: In der Situation selbst führt dieser Prozess der Dissoziation dazu, dass die Emotionen und Körperempfindungen nicht mehr wahrgenommen werden müssen.; sie werden, so gut es geht, vom bewussten Erleben ausgeschlossen.
Eine Metapher, die diesen Punkt ganz gut illustriert ist folgende: Ein Raumschiff wird von einem Meteoriten getroffen. Das Raumschiff steht hierbei für unsere gesamte Psyche, der Aufprall des Meteoriten für das traumatisierende Ereignis.
Um nicht komplett zerstört zu werden, muss das Raumschiff den Teil des Schiffes absprengen, der beschädigt ist. Hier wird ein Teil des Raumschiffes aufgegeben, um damit dem Großteil des Schiffes das Überleben zu ermöglichen. Das entspricht dem Vorgang einer Abspaltung. Die Gesamtfunktionalität des Schiffes ist eingeschränkt, es gibt eine Wunde rund um das abgesprengte Areal und der abgesprengte Teil fliegt funktionsunfähig im All umher, aber: Das Schiff ist weiterhin weitestgehend funktionstüchtig und hat überlebt.

Der Preis, den wir als Menschen dafür zahlen müssen, ist hoch: Die gesamte Bandbreite des menschlichen, emotionalen Erlebens wird eingeschränkt. Das nicht fühlen der traumatischen Emotionen hat immer auch zur Folge, dass ein Teil der positiven Emotionen mit ihnen verschwindet. Ein weiteres Problem, was ein unverarbeitetes Trauma mit sich bringt, ist, dass ein Teil der zur Verfügung stehenden Gesamtenergie im Trauma gebunden ist. Die Empfindungen, die Traumatisierungen zur Folge haben sind oft von hoher Energie (Angst, Panik, Hilflosigkeit etc.). Werden diese nicht im Anschluss an ein Ereignis verarbeitet, bleibt diese Energie in „gefrorenem“ Zustand in der Abspaltung. Die Folgen sind weniger Lebenskraft und Lebensfreude.
Ein letzter problematischer Aspekt ist der Folgendes: Wann immer in der Gegenwart Situationen geschehen, die in irgendeiner Weise an die Ursprungssituation erinnern, werden wir an das Trauma erinnert und die dazugehörigen Körperempfindungen kommen in vergleichbarer Intensität wie in der prägenden Situation auf. Als Beispiel: War der Vater in der prägenden Situation wütend und hat laut geschrien, so kann es sein, dass die dazugehörigen Empfindungen 35 Jahre später in der gleichen Intensität wiederauftauchen, wenn der Chef wütend wird. Eine Differenzierung zwischen den Situationen oder eine Varianz in der Intensität der Empfindung ist nicht möglich.

Der Mensch ist eines der wenigen Säugetiere, die sehr „unfertig“ auf die Welt kommen. Wir können nicht laufen, wir können nicht direkt kommunizieren, wir sind auf Gedeih oder Verderb auf unser Umfeld angewiesen. Ob ein Erlebnis als traumatisch oder nicht traumatisch empfunden wird, liegt immer in der subjektiven Erfahrung dessen, dem es geschieht. Als Babys und Kleinkinder sind wir aufgrund unserer „unfertigen“ Physis sehr schutzbedürftig und auch kleine vermeintlich harmlose Situationen können traumatisch auf Kinder wirken. Die meisten Menschen haben mehrere solcher Situationen erlebt und dementsprechend mehrere solcher Abspaltungen.

Man kann sich auch das Alltagserleben anschauen und Fragen: „Gibt es Situationen, in denen ich nicht verhältnismäßig reagiere oder emotional überreagiere, und obwohl ich mir dessen bewusst bin, nichts dagegen tun kann? Gibt es Situationen, in denen ich mich hilflos und klein fühle?“
Wenn man diese Frage mit „Ja“ beantwortet (und ich denke, das kennen die meisten Menschen), ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Erfahrung dahinter steckt, die durch ein traumatisches Erleben geprägt wurde recht groß.

Das kommt darauf an: Es ist wichtig zu betonen, dass nicht aus jedem Erlebnis, was uns prägt und die Merkmale eines Traumas aufweist, auch eine Störung der Psyche entstehen muss. Verschiedene Faktoren sind da relevant, allen voran die Art und Weise, wie das Umfeld reagiert hat, aber auch unsere genetische Austattung.
Ein weiterer Faktor ist hierfür die Definition von Trauma. Man kann in verschiedene Traumatypen unterscheiden: Dem big-T Trauma und dem small-t Trauma:
Bei big-T Trauma geht es um außergewöhnliche Situationen wie Kriegserfahrungen, Naturkatastrophen, Erfahrungen von direkter, extremer Gewalt, sexuellem Missbrauch usw., die jeden Menschen in ihrer Schrecklichkeit und ihrem Ausmaß überfordern würden.
Das small-t Trauma involviert auch Erfahrungen, die von außen betrachtet harmlos wirken, aber im subjektiven Erleben eine Überforderung, Hilflosigkeit und Ohnmacht auslösen. Dazu können auch Mobbing, anhaltender Stress, andauernde Partnerschaftskonflikte, Beschämung, peinliche Situationen, ein unsicheres Elternhaus, Scheidung der Eltern, Krankenhausaufenthalte als Kind usw. zählen. Im subjektiven Erleben erscheinen diese Situationen ähnlich heftig und unausweichlich wie ein big-T Trauma.

Im Vergleich erleben deutlich mehr Menschen ein „kleines“ small-t Trauma. Im Gegensatz zum big-T Trauma, sind small-T Traumata schwieriger zu erkennend. Sie zeigen sich im Leben subtiler und werden häufig marginalisiert („Das war ja nicht so schlimm…“). So bleiben häufig unerkannt uns prägen uns als Menschen maßgeblich. Die meisten Menschen haben so etwas in ihrer Biografie erlebt.

Ein weiterer Aspekt, weshalb viele Menschen nicht glauben Traumatisierungen erlebt zu haben, ist dass diese oft im Alter von 0-3 Lebensjahren geschehen; eben in einem Alter, in dem wir besonders schutzbedürftig sind. Gleichzeitig beginnt unser autobiografisches Gedächtnis erst im Alter von etwa 3 Jahren, unsere Erinnerungen in einer chronologischen Reihenfolge und bewusst abrufbar zu speichern. Die Folge sind emotionale und körperliche Eindrücke die in den traumatisierenden Situationen entstanden sind, aber nicht verarbeitet wurden und zudem keiner bewussten Erinnerung zuordenbar sind. Der Mensch erlebt dann in Momenten, in denen er aufgrund von Triggererfahrungen wieder in Kontakt mit diesen Wahrnehmungen ist, diese Emotionen und / oder Körperempfindungen ohne eine Idee zu haben, weshalb.

Der offensichtlichste Einfluss ist, dass in Situationen, die an die Prägung erinnern, das „gefrorene“ Gefühl von damals wieder aktiv wird. Wir werden dann von einem Gefühl überschwemmt, ohne dass wir rational erklären können wieso.

Ein weiterer Effekt ist, dass sich um die abgespaltenen Gefühle herum sogenannte „Coping-Strategien“ (Strategien, die das Ziel haben mit den Gefühlen zurechtzukommen) entwickeln, um nicht mit dem zugrundeliegenden Gefühl in Kontakt zu kommen. Diese Coping-Strategien sind in der Regel nicht bewusst, haben aber massiven Einfluss auf unser Leben.

Um das ein bisschen besser zu verstehen, können wir in Traumaanteile und Überlebensanteile unterscheiden. Der Traumaanteil ist der, der weiterhin in der traumatischen Emotion gefangen und abgespalten ist. Damit dieser nicht ins Bewusstsein tritt haben sich Überlebensanteile gebildet, die dafür sorgen, dass wir eine vergleichbare Situation und das dazugehörige Gefühl, nicht mehr erleben müssen. Diese Überlebensanteile sorgen, in bester schützender Absicht, dafür, dass der Traumaanteil keinen Grund bekommt in unser Bewusstsein zu kommen. Sie sind dabei massiv getrieben von der Motivation, Situationen die an das Ursprungstrauma erinnern, zu vermeiden und bilden so vielfältige Strategien aus. Das Problem dabei ist: Weil der Schmerz der hinter der Strategie steckt so groß ist, werden diese Strategien sehr rigide und starr durchgezogen, auch wenn sie das restliche Leben sehr beeinträchtigen.

Hier ein paar Beispiele für solche Strategien:

  • Viel arbeiten, um die Anerkennung zu bekommen, die man als Kind nie bekommen hat.
  • Drogen nehmen, um ein Gefühl der Zufriedenheit zu bekommen und um innere Leere zu kaschieren.
  • Sich in sozialen Situationen zurückhalten, um nicht im Mittelpunkt zu stehen, aus Angst den Anforderungen nicht gewachsen zu sein.
  • Sich viel um andere kümmern, um gebraucht zu werden, um das Gefühl nicht gebraucht zu werden zu kaschieren.
  • Nicht nein sagen können, aus der Angst heraus, andere zu verletzen und so ihre Zuneigung zu verspielen.
  • Prokrastinieren aus der Angst heraus, bei der Umsetzung zu versagen.
  • Keine engen Bildungen eingehen aus der Angst heraus verlassen zu werden.
  • Viel Verantwortung aufhalsen, um ein Gefühl von Sonnlosigkeit zu verdrängen.
  • Nach aller möglichen Macht greifen, um gefühlte Ohnmacht zu vermeiden.

Direkte Symptomatiken, die aus Traumaerfahrung folgen sind unter anderem:

  • Depression
  • Angst und Panikstörungen
  • Erleben von innerer Leere
  • Erhöhte Stressreaktion und „nicht abschalten können“
  • Erhöhte Reizbarkeit
  • Albträume
  • Schlafprobleme
  • Suchtverhalten
  • Probleme mit emotionaler Nähe

Die kurze Antwort darauf lautet: Ja.

Und eine längere Antwortet lautet: Bewusst haben wir in der Regel wenig Zugriff auf die aus einem Trauma resultierenden Emotionen. Die Symtome, die wir im Alltag erleben und die zugrunde liegenden Ereignisse sind meist nicht auf bewusster Ebene miteinander verknüpft.
Ein weiterer Aspekt, ist dass diese oft im Alter von 0-3 Lebensjahren geschehen, während unser autobiografisches Gedächtnis erst im Alter von etwa 3 Jahren beginnt, unsere Erinnerungen in einer chronologischen Reihenfolge und bewusst abrufbar zu speichern. Das was bleibt ist eine Emotion oder ein Körpergefühl, was uns zwar bekannt ist, wo wir aber nicht sagen können, wo her wir es kennen.

Um mit Traumatisierungen zu arbeiten brauchen wir den bewussten Zugriff auf die Prägungssituationen nicht. In einem großen Teil der Fälle können wir ganz ohne das Wissen um die Situation, in der das Gefühl seinen Ursprung hat, arbeiten. In dem Teil der Fälle, in dem wir Informationen zu Ursprungssituation brauchen, gibt es verschiedene Wege auf intuitive Weise an diese Informationen zu kommen, auch wenn wir auf der bewussten Ebene keinen Zugang zu ihnen haben.

Ich nutze dafür mehrere Wege:
Ich nutze das Konzept von Ego-States, also Persönlichkeitsteilen. In diesem Konzept ist ein Persönlichkeitsanteil noch in der traumatisierenden Situation gefangen. Mit Hilfe von Ego-State bzw. Resource Therapy (beide nutzen ein sehr ähnliches Modell), ist es möglich, diese Anteile aus der Situation zu befreien und an einen Ort zu bringen, an dem sie sich sicher und geborgen fühlen.
Zusätzlich zu dem traumatisierten Teil wird meist die Einstellung des Täters, die dieser in der traumatisierenden Situation gezeigt hat ins innere Erleben aufgenommen (dieser Vorgang nennt sich Introjektion). Oft machen diese sich durch innere Dialoge oder Wertvorstellungen bemerkbar. Auch hier gibt es mit Hilfe von Ego-State Arbeit oder Voice Dialogue Möglichkeiten Bewusstheit zu schaffen und die innere Dynamik zu verändern.
Zusätzlich Ego-State bzw. Resource Therapy nutze ich ein energetisches traumatherapeutisches Verfahren, was sehr gute Resultate bringt:
In einem spirituell / energetischen Weltbild existieren neben dem physischen Körper noch energetische Körper (Achtung: das ist ein Modell. Ich sehe solche Modelle als gute Metaphern, da sie unser Erleben sinnvoll zusammenfassen. So ist zu Beispiel eine außerkörperliche Erfahrung eine Ablösung des energetischen Körpers von dem physischen Körper. Naturwissenschaftlich bewiesen sind diese verschiedenen Energiekörper meines Wissens nicht). Das sind auch die Körper, über die viele alternative Heilverfahren, wie zum Beispiel Homöopathie und Akupunktur wirken. In dieser Sichtweise ist ein Trauma ein Ereignis, bei dem aus unserem vitalen und emotionalen energetischen Körper ein Teil rausgerissen bzw. abgespalten wird. Der abgespaltene Teil des Energiekörpers ist in seinem traumatisierten Zustand weiterhin vorhanden, allerdings an einem ganz anderen Ort als der Rest (siehe die „Raumschiffmetapher“ weiter oben). Man könnte sagen, er ist verloren gegangen und vegetiert in seinem verletzten Zustand an einem anderen Ort vor sich hin.
In der energetischen Traumaarbeit wird die abgespaltene, traumatisierte Energie geborgen, an einen sicheren Ort gebracht, geheilt und dann wieder integriert. Das Verfahren selbst weist sehr viele Parallelen zu Ego-State Arbeit auf. Der Klient befindet sich während der Arbeit in einem meditativen Zustand und gemeinsam erforschen wir seine geistige Welt. Wir suchen die Abspaltungen auf, lassen sie heilen und dann vom Klienten integrieren.

Traumatherapie ist bei mir, in meiner Praxis in Berlin, ein Bestandteil, der in einen größeren therapeutischen Kontext eingebettet ist. Wenn du Interesse hast, schau dir gerne die Seite über Einzeltherapie an oder nimm Kontakt mit mir auf.

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Simon Matthias
Heilpraktiker für Psychotherapie

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