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Paardynamik – Eine Reinszenierung mit Hoffnung auf Heilung

Hollywood – eine beliebige Romanze! 2 Menschen sehen sich und es gibt sofort eine instensive Anziehung. Sie lernen sich kennen, kommen sich näher. Nun folgen äußere Widrigkeiten und trotz dessen schaffen sie es zueinander zu finden und nun für immer zusammen zu sein.

Das Ideal romantischer Liebe ist das, was uns in unserer Kultur als Ideal oder Standard verkauft wird.
Nah, passioniert, liebevoll, tief in die Augen schauend und ineinander verschmelzend. Für immer. So soll es sein.

Woher kommt diese Vorstellung eigentlich?

Bindungsbedürfnisse in der Kindheit

Klar, in der europäischen Geschichte begann der Siegeszug der Romantik in *Trommelwirbel* der Romantik gegen Ende des 18 Jhd.
Aber woher kommt diese Vorstellung der ultimativen Nähe in unserer Psyche? Was sind die Kräfte in uns, die hier so stark wirken?
Hier lohnt es sich erst einmal ganz grob auf die Bindungsbedürfnisse im Laufe des Lebens zu schauen. In der Kindheit richten sie sich voll und ganz auf die Eltern und nächsten Verwandten. Kein Wunder, ohne unsere Eltern wäre es verdammt schwer, zurecht zu kommen.
Je autarker wir werden, desto mehr beginnt sich unser Bindungsbedürfnis von unseren Eltern zu lösen und mit der Pubertät beginnen wir nun unseren Abnabelungsprozess und sukzessive richtet sich unser Bindungsbedürfnis auf unsere Freunde und auf potentielle Partner*innen.

Nun kann es sein, dass in der Zeit, in der wir besonders bedürftig und damit auch besonders verletzlich sind (je jünger desto verletzlicher), bestimmte Bindungsbedürfnisse nicht erfüllt werden. In der Pesso-Therapie geht man von fünf Grundbedürfnissen aus: Platz, Nahrung (auch seelisch), Unterstützung, Schutz und Grenzen. Wird diesen Bedürfnissen in unserer Kindheit nicht angemessen begegnet, so entwickelt sich ein Defizit in uns.

Diese Erfahrungen tragen wir nun mit uns herum. Sie sind Teil unserer Vergangenheit, aber wirken in der Gegenwart in uns. Ein schöner Satz, der es auf den Punkt, bringt ist der folgende: „Unmet needs don’t disappear“ von Al Pesso. Unbefriedigte Bedürfnisse verschwinden nicht.
Aber wohin gehen sie dann? Nun… du ahnst es vielleicht schon: die Partnerschaft ist so ziemlich der prominenteste Bereich, wenn auch andere Lebensbereiche davon nicht verschont bleiben.

Unsere verletzten Seiten suchen was sie brauchen in der Partnerschaft

Und das mit der Bedürfniserfüllung funktioniert auch ganz hervorragend – für eine kurze Zeit. In der Zeit der Verliebtheit haben wir die Möglichkeit, die Erfüllung sämtlicher Bedürfnisse auf unseren Partner zu projizieren!
Wenn wir hier die Metapher des inneren Kindes bemühen wollen: Die verletzten Kinder in uns, die von unseren primären Bezugspersonen nicht das bekommen haben, was sie gebraucht hätten, die sehen nun im Partner die Person von der sie es endlich bekommen!
Und das fühlt sich groß an! Endlich (und nun setze ein, was bei dir in der Verliebtheitsphase anspringt): „Werde ich gesehen/ bin ich sicher/ kann ich so sein wie ich bin/ werde ich umsorgt/ habe ich meine(n) Seelenverwandten gefunden/ bin nicht mehr allein/ werde ich verehrt/ werde ich geliebt“.
Wow! Was für ein Gefühl! So fühlt es sich also an, wenn diese Bedürfnisse voll und ganz befriedigt sind! Das was dann entsteht, nennt man ein positives Bindungsmuster. Mein Gegenüber erfüllt mir meine Bedürfnisse. Und im Gegenzug erfülle ich seine. Ein sich verstärkender Kreislauf entsteht. Die inneren Kinder sitzen auf dem Schoß des Partners und fühlen sich pudelwohl.

Welche Bedürfnisse sind in welcher Beziehung angemessen?

Doch dieser Kreislauf ist nicht stabil und beruht auf falschen Vorannahmen. Er / Sie ist ja gar nicht die Person, auf die sich das Bedürfnis tatsächlich richtet. Suchen wir einen Partner, der uns schützt, so wird auffallen, dass er / sie uns nicht wirklich im Leben schützen kann. Suchen wir einen, der uns bedingungslos liebt, so wie wir sind, so wird auffallen, dass unser Partner dies nicht tut, wenn wir ihn schlecht gelaunt anmotzen.
Bedürfnisse, die als Kind angemessen waren (ein Kind muss von den Eltern beschützt werden und im Idealfall sind Eltern in der Lage, einem unzufriedenen Kind weiterhin liebevoll zu begegnen) sind es so, 1 zu 1 übertragen, in der Partnerschaft nicht. Und schon kippt das positive, sich verstärkende Bindungsmuster in ein negatives, in der beide Partner sich gegenseitig in schlechte, kindliche Zustände manövrieren.
Und auf einmal fühlen wir uns dann wieder wie als Kind, zu der Zeit, in der dieses Defizit entstanden ist – allein, zurückgewiesen, beschämt, …

Warum verliebe ich mich immer in die Falschen?

An dieser Stelle ein kleiner aber relevanter Hinweis: Damit sich unsere „Bedürfniserfüllungsprojektionen“ (cooles Wort) bei dem/ der Angebeteten am richtigen Platz fühlen, muss derjenige auf der strukturellen Ebene eine gewisse Ähnlichkeit zu der Person oder den Umständen haben, unter denen wir damals gelitten haben.
Der Schmerz ist ja, dass wir von unseren realen Eltern (oder Elternteilen) etwas nicht bekommen haben. Und die Hoffnung auf die Erfüllung dieses Defizits, richtet sie sich nun auf mögliche Partner/innen und bei denen auf diejenigen, die diejenigen Eigenschaften besitzen, die uns (bei unseren Eltern) am meisten Schmerz zugefügt haben. Nur dass wir hier hoffen, dass es dieses Mal gut wird und wir bekommen, was wir wollen. Personen, die nichts davon haben, finden wir in der Regel einfach nicht interessant – bei ihnen gibt es nichts zu holen!
Das Ganze geschieht allerdings nicht aus einem sadistischen Selbstbestrafungsimpuls heraus, sondern ganz im Gegenteil, aus einem Heilungsimpuls. „Hier wird es endlich gut“ ist das, was wir in der Verliebtheitsphase erleben. „Diese Person, die Mama/ Papa so ähnlich ist, ist ganz anders. Hier wird mir endlich so begegnet, wie ich es brauche.“

Ich denke es ist wichtig zu sagen, dass ich hier in Klischees schreibe. Die Realität ist vielschichtiger und komplexer. Aber um das zu verstehen, was in der Realität in Beziehungen geschieht, sind diese Klischees oft gut geeignet. Selten sind die Zusammenhänge so eindeutig und offensichtlich und unsere Partnerschaft spiegelt verschiedene Aspekte unserer Bindungserfahrungen als Kind wider.

Fatale Passung – wenn sich die Bindungsmuster der Partner verzahnen

Aufgrund dessen, dass wir uns Partner unbewusst nach unseren „Bedürfnisserfüllungsprojektionen“ aussuchen, greifen die Prägungen und Wünsche von beiden oft ineinander. Wenn die Partner sie einander erfüllen ist es wunderschön. Doch wie oben schon beschrieben sind diese Ver-Bindungen nicht stabil. Und das, was eben noch zu einer großen Anziehung geführt hat („Endlich bekomme ich was ich brauche“), wird zu einem Trigger im Hier und Jetzt für die Erfahrungen im Damals.

Ein klischeehaftes Beispiel: Sie hatte einen Vater, der oft distanziert war und aufgrund der angespannten Situation zu Hause viel gearbeitet hat. Wenn sie sehnsüchtig auf ihn wartete und er dann endlich nach Hause kam, war sie voller Freude und sprang ihm in die Arme, nur damit er sie zur Seite schob, etwas murmelte und sich ins Büro verzog. Sie fühlte ich abgewiesen, allein und ungeliebt.
Er hatte gar keinen Vater, dafür aber eine überforderte Mutter. Und zwei jüngere Geschwister, für die er, aus genannten Gründen, viel Verantwortung übernahm. Für ihn gab es keinen Platz und er tat sein Bestes, den Anforderungen gerecht zu werden. Wenn die Mutter nach Hause kam, hoffte er darauf, gelobt zu werden und für ein paar Sekunden selbst wichtig sein zu dürfen. Leider passierte in der Regel das Gegenteil. Sie war gestresst und meckerte, weshalb die Spülmaschine nicht ausgeräumt ist. Er fühlte sich gedemütigt und ungesehen mit dem was er alles geleistet hatte.

Wenn diese beiden nun in eine Beziehung kommen, werden sich diese Erfahrungen verzahnen. Mit den Wünschen nach Nähe und gesehen werden und mit den Erfahrungen von Alleinsein und nicht wahrgenommen werden.
Wenn es „gut läuft“ entsteht eine sich positiv verstärkende Bindungsschleife. Er freut sich auf sie und ist nahbar und will sie bei sich haben. Sie sieht ihn und wie er ist, erwartet nichts weiter, als das er da ist. Die kindlichen Bedürfnisse sind erfüllt und beide erleben das, was sie sich immer gewünscht haben.
Doch mal angenommen er kommt gestresst von der Arbeit und ist emotional nicht ganz da. Begrüßt sie und sagt, dass er noch was zu tun hat. Sie fühlt sich nun genau wie damals mit ihrem Vater. Als er, nach einer Stunde mit der Arbeit fertig ist und sich auf sie freut, ist sie distanziert und fragt ironisch, ob er nicht noch was zu tun hätte. In seiner Welt hat er die letzte Stunde damit verbracht die Arbeit fertig zu machen, damit sie Zeit und Raum füreinander haben und sich den nächsten gemeinsamen Urlaub leisten können. Und nun fühlt er sich damit nicht gesehen und missverstanden – ganz ähnlich wie damals mit seiner Mutter. Gekränkt zieht er sich nun in seine Arbeit zurück und eine sich selbst verstärkende negative Bindungsschleife entsteht.
Über die Zeit kann sich diese Dynamik in der Beziehung chronifizieren. Und die daraus entstehende Krise wird zum Weckruf zum persönlichen Wachstum der beiden Partner.

Egal ob positiv oder negativ –Bindungsmuster sind ein Ruf nach Integration

Ich nutze hier das Wort positiv und negativ für die verschiedenen Bindungsmuster. Das bezieht sich nicht darauf, dass das eine erstrebenswert ist und das andere nicht, sondern auf die emotionale Qualität, die bei den Partnern entsteht.

Bei „positiven Bildungsmustern“ ist es eine Frage der Zeit, bis Risse entstehen und sie ins „negative“ umkippen. Unsere Psyche strebt nach Vollständigkeit, nach Integration. Lagern wir die Bedürfniserfüllung an unseren Partner aus, so delegieren wir die Verantwortung für uns und machen uns emotional abhängig. Das macht uns gleichzeitig anfälliger dafür, in schlechte Zustände zu geraten und uns dementsprechend zu verhalten.
Zudem ist es unfair dem Partner gegenüber. Dieser hat bei einem an ihn gerichteten kindlichen Bedürfnis eigentlich nur eine Möglichkeit: Es zu erfüllen, egal ob er es will oder nicht. Denn erfüllt er es nicht, fühlen wir uns nicht geliebt, nicht gesehen oder was auch immer. Und das möchte unser Partner hoffentlich nicht.
Übermäßige gute Gefühle sind, genauso wie übermäßig schlechte, ein Hinweis darauf, dass wir in einer Bindungsschleife stecken und hier von unserer Psyche daran erinnert werden, dass es etwas zu integrieren gibt.

Was ist jetzt mit der Liebe?

Die Illusion der romantischen Liebe á la Hollywood ist das, als was sie verkauft wird. Eine Fiktion, eine schöne Vorstellung, ein toller Disneyfilm mit Happy End – „Und so lebten sie glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.“ Das Ideal was uns hier vermittelt wird, ist das Resultat der kindlichen Sehnsüchte nach einer heilen Welt. Ginge es nach ihnen, wäre eine Beziehung eine einzige, große sich selbst verstärkende positive Bindungschleife.

Ist das realitisch? Ist es fair? Unserem Partner und uns selbst gegenüber? Die Beziehung, unser Partner und letztlich auch wir können, wenn wir nach so einem Ideal streben nur verlieren. Ein Bedürfnis an der falschen Adresse führt über kurz oder lang zur Ent-Täuschung, im ganz wörtlichen Sinne. Denn das was wir suchen, kann unser Partner uns nicht geben. So schade das auch ist.

Je mehr wir im Blindflug diesen Mustern ausgesetzt sind, desto mehr agieren wir unsere Defizite unreflektiert aus und spannen unseren Partner, unsere Partnerin mit ein, in eine Situation, in der wir ihr emotional keine Wahl lassen.
Das diese wechselseitigen Dynamiken weitgehend unbewusst ablaufen ist da nicht gerade hilfreich.

Doch was sind die Alternativen?

Wir könnten Liebe anders denken. Nicht als einen perfekten Endzustand, an dem alles gut ist. Das nimmt ihr die Lebendigkeit und vor allem entkoppelt uns diese Idee von der Person und der gelebten Beziehung.
Beziehung ist vielleicht eher ein Prozess, in dem wir uns als zwei Menschen immer wieder begegnen und mit den Herausforderungen und Gefühlen die bei uns aufkommen neu beschäftigen.
Ich habe keine gute Antwort darauf, was Beziehung ist oder was Liebe ist. Vielleicht kommt sie noch, mit zunehmender Weisheit (ich warte dann mal). Aber vielleicht ist es auch eher wie mit der Frage „Wer bin ich?“. Oberflächlich ist sie schnell beantwortet, aber tatsächlich verbringt man ein ganzes Leben damit „Ich“ zu werden.

Auch wenn ich diese Frage nicht beantworten kann, kann ich folgendes sagen: Es ist ungemein hilfreich, in Beziehungen im Allgemeinen und in Paarbeziehungen erst recht, das Gegenüber von den eigenen Erwartungen und Projektionen zu befreien. Je mehr wir die Möglichkeit haben, diese von unserem Partner weg zu nehmen, desto klarer können wir den Menschen sehen der vor uns ist. Und desto selbstbestimmter können wir in dieser Beziehung sein.

Und … nun ja, ich bin nun mal Fan von Therapie und Persönlichkeitsentwicklung.
Es gibt einige Möglichkeiten, die man sowohl für sich selbst hat, als auch in der Partnerschaft. Hier ein paar Anregungen:

Für dich selbst:

  • Kümmere dich um deine Themen! Je mehr dir bewusst wird, was bei dir los ist, desto weniger neigst du dazu, deinen Partner für deinen Bedürfnisse einzuspannen.
    Ich persönlich finde hier immer wieder die Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen und vor allem die Pesso-Therapie sehr bereichernd und heilsam. In der Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen ist es möglich, sowohl unsere Anteile zu versorgen, die ein Defizit erlebt haben, als auch mit unseren Seiten zu arbeiten, die versuchen, mit diesem Defizit im Alltag umzugehen. Wenn du mehr dazu wissen möchtest, schau gerne hier vorbei.
    In der Pesso-Therapie liegt der Fokus ebenfalls darauf, Seiten von uns nachzunähren. Allerdings nicht durch uns selbst, sondern von imaginierten idealen Bezugspersonen. Durch einen recht komplexen Prozess kommt man hier zu stimmigen und sehr berührenden Erfahrungen. Hier gibt es weitere Infos, wenn du mehr über Pesso-Therapie wissen möchtest.
    Auch ein sehr spannendes Tool ist die Aufstellungsarbeit. Mit ihr ist es möglich, die Beziehungsdynamiken und Überlagerungen mit biografischen Hintergründen im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar zu machen. Hier findest du mehr Informationen zu systemischen Aufstellungen und aktuelle Termine.
  • Wenn du merkst, dass du emotional stark involviert bist, reflektiere dich selbst: Entspricht deine Reaktion gerade der einer erwachsenen Person? (Die Antwort wird recht häufig nein sein.) Kennst du die Reaktion von dir bereits? Wenn ja, in welchen Kontexten? Was wäre die ideale Reaktion deines Partners? Ist das eine angemessene Erwartung? Zu welcher Bezugsperson, in welchem Alter wäre sie angemessen? Was wäre deine Sicht auf die Situation, wenn du all deine Fähigkeiten zur Verfügung hättest?
  • Hol dir gegebenenfalls Hilfe! Sich selbst zu therapieren klappt etwa so gut, wie sich selbst am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Für die eingefahrenen Muster in uns sind wir blind. Und eine Beziehung wird immer unter diesen Mustern leiden, auch wenn die Kommunikation innerhalb der Beziehung hervorragend ist.

In der Beziehung:

Wichtig: Diese Tipps werden nur dann funktionieren und hilfreich sein, wenn beide Partner eine Bereitschaft dafür haben, ihren eigenen Beitrag zu ungünstigen Beziehungsdynamiken zu reflektieren und ihr Bestes geben, auf defensive Taktiken zu verzichten. Es geht nicht darum „gut wegzukommen“, sondern darum, die Beziehungsdynamik zu erkennen und zu verändern. Dazu gehört es auch, sich selbst auf die Schliche zu kommen und Verhaltensweisen zu erkennen, die nicht zum eigenen Selbstbild passen. Autsch!

  • Findet eine Sprache, die es euch ermöglicht, über eure Gefühle und Wünsche in der Beziehung zu sprechen, ohne dem Partner Vorwürfe zu machen. Nach meiner Erfahrung ist vor allem aktives Zuhören ein unglaublich hilfreiches Werkzeug, was von vielen unterschätzt wird. Aktives Zuhören bedeutet: Ein Zeitraum, in dem eine Person sich zurücknimmt und es nur darum geht, das Gegenüber zu verstehen. Das Gesagte wird dann in eigenen Worten zusammengefasst und kann so nochmal korrigiert werden. Eine gute Einleitung dafür ist: „Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist es für dich folgendermaßen: (Zusammenfassung folgt)“ das Gegenüber kann nun entweder bestätigen oder korrigieren (was dann auch wieder zusammengefasst wird). Auf diese Weise reduzieren sich Missverständnisse bzw. werden aufgeklärt und die Person, der aktiv zugehört wird, fühlt sich verstanden und gehört, weil sie ja auch tatsächlich verstanden und gehört wird.
    Wenn dabei über den Partner geredet wird verzichtet auf Zuschreibungen á la „bei dir ist es ja immer so“ und rede stattdessen von konkreten Verhaltensweisen und was sie in dir auslösen.
    Achtet darauf, dass das Gesamtverhältnis von aktivem Zuhören und zugehört werden zwischen euch ausgeglichen ist. Ansonsten liegt die Vermutung nahe, dass ihr dabei seid, mit diesem Tool eine Beziehungsdynamik auszuleben.
  • Lernt in Kontakt zu bleiben. Typische Reflexe, die bei Meinungsverschiedenheiten ausgelöst werden sind: Kampf, also Vorwurf und Streit, oder Flucht, also aus dem Kontakt gehen und Distanz herstellen. Diese Reflexe sind absolut normal, aber oft nicht hilfreich.
    Doch zwischen dem Reflex und dem Ausagieren gibt es eine Millisekunde und die kannst du nutzen um einmal tief durchzuatmen und zu sagen: „Du, das würde ich gerne etwas besser verstehen. Habe ich dich gerade richtig verstanden: (Zusammenfassung dessen was der Partner gesagt hat)“.
  • Temporärer Abstand zur Selbstregulation ist davon ausgenommen 😉
  • Holt euch gegebenenfalls Hilfe. Die meisten von uns haben eine gesunde Paarkommunikation nicht gelernt. Woher sollte man sie dann können? In einer guten Paartherapie/ -coaching und entsprechenden Seminaren kann man lernen wie sowas geht. Das Geld ist gut investiert!

Ich unterstütze dich gerne bei all dem. Wenn du magst, melde dich gerne bei mir und wir werden in einem Vorgespräch genau überlegen, was angesagt ist. Selbstverständlich gibt es noch zig weitere tolle Mittel und Wege. Es würde mich freuen, wenn du in diesem Text die ein oder andere neue Sichtweise mitnehmen konntest.
Ich wünsche dir / euch viel Erfolg beim Entdecken und Erproben und insgesamt alles Gute für deine Beziehungen.

Liebe Grüße
Simon

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